Eine Satire über deutsche Politiker im Ukrainekrieg. Wenn es doch wirklich nur ein Fantasy-Rollenspiel wäre…
Es begab sich, dass die Stadt Ukrim von Popogoblins angegriffen wurde. Sogleich rief man nach der mutigsten Heldentruppe des Landes beziehungsweise jene, die gerade in der Nähe war. Diese wurde von Olaf dem großen Zauderer angeführt. Aufgrund früherer Erfahrungen mit ihm war man nicht besonders großer Hoffnung, doch es war die letzte noch vorhandene…
Als Olaf mit seiner Heldentruppe eintraf, belagerten die Popogoblins gerade die innere Stadt. Ringsum brannten Häuser und Bewohner flohen in Richtung Burg. Die Popogoblins trugen allesamt ein großes Z auf ihrer Brust, welches sie sich selbst eingeritzt haben mussten.
„Wahrscheinlich große Zorrofans“, dachte sich Olaf. Darauf konnte er jetzt jedoch keine Rücksicht nehmen. Er stellte sich den Goblins entgegen und sagte: „Wollt ihr wirklich die ganze Stadt zerstören? Lasst uns doch lieber zusammen etwas zaudern.“
Da schritt ein großer Goblin auf ihn zu und sagte: „Ne, das erlaubt uns unser Führer nicht. Irgendwer muss doch die ganzen Hakenkreuze hier von der Stadt tilgen und die Drogensüchtigen in der Burg ausräuchern. Macht ja sonst keiner.“
Der Ritter der Heldentruppe ritt zu hohem Pferde vor. Er ließ sein wallendes blondes Haar im Winde wehen und sprach entrüstet: „Jetzt ist aber Schluss mit dem Unfug! Wir müssen diesen armen Menschen helfen. Lasst uns die Gepard-Dreiereihe und die Marder der 1. Züchtung vom Typ 1A5 auf sie hetzen.“
„Nicht so schnell“, meinte der Zauderer. „Ihr wisst schon, dass sie eine A-Bombe besitzen und damit jederzeit unser ganzes Land in die Luft jagen könnten.“
Der große Popogoblin stimmte zu: „Genau… die haben wir nämlich… ehh… genau hier vergraben und wenn ihr euch uns in den Weg stellt, werden wie sie zünden. Das ist absolut und überhaupt kein Bluff.“
Daraufhin trat die starke Zimmerfrau der Heldentruppe vor. Ihr silbernes Haar blieb völlig unbeirrt obgleich des starken Windes. Mit einer ebenso standfesten Stimme sagte sie: „Das ist doch Unsinn. Das ergibt alles überhaupt keinen Sinn. Ich mach es euch einfach großer Zauderer…“
Und mit diesen Worten begann sie in Windeseile eine Palisade aufzubauen.
„Sie wollen sich verteidigen!“, schrien die Popogoblins erzürnt. „Jetzt ist es vorbei mit der Spezialoperation. Das bedeutet Krieg!“
„Jetzt helft uns doch, oh großer Zauderer“, flehten die Stadtbewohner.
Nun hatte auch die Orkin der Truppe, die sonst stets gelassen war, die Nase voll. Sie stellte ihr Bärenfell und ihre Ziegenhörner auf und sagte: „Natürlich werden wir euch die besten Zucht-Leoparden der 2. Generation bringen. Sie werden diese Popogoblins blutigst zurückschlagen. Schließlich sind wir mit ihnen im Krieg.“
„Nicht so schnell, Jungs und Mädels“, meinte der Zauderer „Das kann ich nicht zulassen. Erstens sind wir nicht im Krieg mit ihnen, sondern sie mit uns. Und zweitens vergesst ihr immer noch die A-Bombe. Über weitere Freilassungen von Wildtieren muss ich noch mehr nachzaudern.“
„Du hast jetzt schon ein ganzes Jahr lang gezaudert“, beschwerte sich die Orkin.
„Uuund…“, begann einer der Popogoblins. „Vergesst nicht unsere B- und C-Bombe…“
Anschließend trat ein zweiter Goblin mit einer großen Tafel dazu. Auf dieser wurde anschaulich dargestellt, wie schnell angeblich eine C-Bombe in der Nachbarstadt eintreffen könnte.
„Die Grafik sieht ja hübsch aus“, meinte Olaf.
„Ja“, antwortete der zweite Goblin. „Die haben wir mit OligArschenSoft gemacht. Die kann ich jedem wirklich nur empfehlen.“
„Seht ihr denn nicht, dass sie bloß mit unserer Angst spielen“, grätschte die starke Zimmerfrau dazwischen und hob die Hände in der Hoffnung, Gott würde Hirn regnen lassen.
Plötzlich rumpelte es von der Seite. Ein roter Wagen stoppte direkt zwischen den Helden und den Goblins. Darauf saß eine Frau mit dunklem Schopf. Ohne Umschweife mischte sie sich ein: „Ihr vergesst das Wichtigste. Nämlich, dass die Popogoblins provoziert worden sind.“
„Genau“, stimmten die Goblins zu. „Die ham uns ständig komisch angeschaut. Das macht uns voll aggressiv!“
Die Stadtbewohner entgegneten entrüstet: „Doch aber nur weil euer Popoanführer sich ständig mit nacktem Po und Oberkörper im TV zeigt, und dann auch noch unschuldige Pferde belästigt.“
Die Frau auf dem Wagen erwiderte: „Dann ist ja wohl klar, dass beide Seiten gleichermaßen Schuld sind. Ich würde also sagen, die Goblins brennen noch die Hälfte der Stadt nieder und dann gehen wieder alle friedlich dorthin, wo sie hergekommen sind.“
„Unerhört…“, beschwerten sich die Stadtbewohner. „Und als ob die Goblins dann einfach aufhören…“
„Naaa, bei solch Vorschlägen zaudert’s mir ebenso“, antwortete Olaf.
Ein weitere Geselle mittleren Alters kam vorbei. Er zückte eine große Lanze, rückte seinen Anzug und seine gut gekämmten Haare zurecht und unterbrach die Wagenführerin: „Ich muss sie da mal etwas fragen, wenn sie schon einmal hier sind…“
„Öh… ich muss weg“, meinte die Wagenführerin. „Der Führer wartet bereits auf seinen Knecht.“
Und damit fuhr sie eilends davon.
Daraufhin wandte sich der Mann mit Lanze den anderen zu. Er ließ gar niemanden erst zu Wort kommen und löcherte alle je mit der immer selben Frage.
Auf einmal sprang ein Beil aus Olafs Tasche.
„Heuja, jetzt wird doch endlich das Kriegsbeil ausgegraben“, meinte der Ritter.
„Nein, das ist nur mein gutes Schutz-Beil“, antwortete Olaf. Und schon begann die Klinge des Beils zu sprechen: „Also ich finde, Olaf hat recht, mit Zaudern ist noch jedem geholfen worden. Wenn wir jetzt Leoparden auf sie hetzen, verlängert das die Brandschatzung nur.“
Zur Unterstreichung des Arguments setzte sich Olaf mit seinem Beil auf den Boden. Auf diese Weise diskutierten und zauderten die Helden ewiglich. Und wenn sie nicht von den Popogoblins erschlagen wurden oder die weit entfernte Nachbarinsel keinerlei Wildtiere vom Typ M1 Abrams freiließ, so zaudern sie noch heute.
Hinweis: Alle Ähnlichkeiten mit echten Personen und Ereignissen sind ausdrücklich beabsichtigt. Personen werden hier freilich satirisch überspitzt dargestellt. Dies dient hauptsächlich der Unterhaltung und soll keinesfalls entsprechende Personen diskreditieren.